Nach den Leitlinien der OECD werden von den Vorständen und Aufsichtsräten eines Unternehmens die Gleichbehandlung der Aktionäre, eine umfassende Transparenz und wirksame Kontrollmechanismen verlangt. Die OECD wendet sich mit ihren Grundsätzen aber vor allem an börsennotierte Unternehmen. Im Einzelfall können diese Grundsätze aber auch eine nützliche Hilfe zur Verbesserung der Unternehmensführung und –kontrolle in nicht börsennotierten Unternehmen – etwa in GmbHs – darstellen. Kein Universalmodell Da es für eine gute Corporate Governance-Praxis kein Universalmodell gibt, bilden die OECD-Grundsätze eine Art Richtlinie. Allen guten Corporate Governance-Systemen gemeinsam ist jedenfalls die hohe Priorität, die den Interessen der Aktionäre eingeräumt wird, die sich ja darauf verlassen, dass die Unternehmen vernünftig und effektiv mit den von ihnen investierten Mitteln umgehen. Effizientes System Ein effizientes Corporate Governance-System sollte daher dem Aufsichtsrat und dem Vorstand die richtigen Anreize geben, jene Ziele zu verfolgen, die im Interesse des Unternehmens und der Aktionäre liegen und die Überwachung erleichtern. Das Unternehmen sollte dadurch ermutigt werden, die verfügbaren Ressourcen effizienter einzusetzen. Ein Beispiel für Corporate Governance-Praktiken sind Techniken, die die Beziehungen zwischen dem Management, dem Aufsichtsorgan, den Aktionären und anderen Unternehmensbeteiligten einschließen. Die Corporate Governance bildet auch den strukturellen Rahmen für die Festlegung der Unternehmensziele, der Mittel und Wege zu ihrer Umsetzung und der Erfolgskontrolle. Vertrauen der Investoren Ein gutes Corporate Governance-System trägt letztendlich auch dazu bei, das Vertrauen der Investoren zu gewinnen. Dieses Vertrauen entsteht in erster Linie durch die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Unternehmensführung. Das gewonnene Vertrauen der Investoren kommt dem Unternehmen vor allem dann zu gute, wenn es darum geht, langfristiges Kapital anzuziehen. In der Folge kann das gewonnene Vertrauen eine Senkung der Kapitalkosten mit sich bringen und schließlich zu einer größeren Stabilität der Finanzierungsquellen führen.