Fremdwährungskredite – Für und Wider

Fremdwährungskredite sind Kredite in frei konvertierbarer Fremdwährung. Generell wird der Kreditbetrag in der Fremdwährung ausbezahlt. Somit erfolgt auch die Rück- und Zinszahlung in der Fremdwährung. Fremdwährungskredite können zur Finanzierung von Importen, Exporten und zur Kurssicherung verwendet werden. Im privaten Bereich werden sie vor allem zur Baufinanzierung genutzt. Lebensversicherungen Fremdwährungskredite werden oft durch Kapitallebensversicherungen oder fondsgebundene Lebensversicherungen getilgt. Das bedeutet, dass während der Laufzeit nur die Zinsen zu bezahlen sind. Anstelle einer Tilgung wird eine Versicherung einbezahlt. Am Ende der Laufzeit wird dann der Kredit durch diese Versicherung getilgt. Vorteile Die Attraktivität von Fremdwährungskrediten besteht vor allem darin, dass die ausländischen Zinssätze unter dem österreichischen Niveau liegen. Der Zinssatz für einen Yen-Kredit liegt derzeit etwa bei 1,61 %, der Zinssatz für einen Schweizer Franken-Kredit beträgt ungefähr 4,85 %. Beim Sinken des Wechselkurses kann sich zudem der offene Kreditsaldo verringern. Risiken Fremdwährungskredite sind eine Art der Währungsspekulation. Neben dem Risiko des steigenden Zinssatzes – das auch den Kreditnehmer eines Schillingkredits treffen kann – kommt beim Fremdwährungskredit noch das Kursrisiko hinzu. Würde der Kurs der Fremdwährung steigen, müßte der Kreditnehmer mehr zurückbezahlen. Die Ersparnisse durch günstigere Zinsen können daher durch Kursverluste vermindert werden. Deshalb sind die genaue Beobachtung der ausländischen Währung und des fremden Zinsniveaus unausweichlich, um die Umschuldung in die Heimwährung oder eine andere Niedrigwährung zum richtigen Zeitpunkt zu ermöglichen. Kursschwankungen sind allerdings nur schwer vorhersagbar und selbst Experten können von solchen Entwicklungen überrascht werden. Hohe Nebenkosten Ein weiter Nachteil der Fremdwährungskredite sind die hohen Nebenkosten. Die Spesenbelastung ist deshalb so hoch, da zwei Konten geführt werden müssen und für jede Zins- und Rückzahlung Wechselgebühren und Provisionen anfallen. Enorme Kosten können auch durch häufige Währungskonvertierungen entstehen. Zusätzlich werden von Maklern oder Kreditvermittlern oftmals hohe Bearbeitungsgebühren verlangt. Tipp: Ein Fremdwährungskredit ist nur dann sinnvoll, wenn die gleiche Summe auch als Schillingkredit zurückgezahlt werden kann. Nur ein Teil der Fremdfinanzierung sollte in einer Fremdwährung aufgebracht werden, um die möglichen negativen Auswirkungen durch Währungsschwankungen so gering wie möglich zu halten. Zins- und Währungsentwicklungen sollten Sie von einem Profi genau beobachten lassen.