Traditionelle Budgetierungsverfahren lassen in der Regel zwei Fragen unbeantwortet:
- Wie wirtschaftlich sind die jeweiligen Aktivitäten, die den Budgetzahlen zugrunde liegen?
- Müssen laufende Aktivitäten reduziert werden, um so Platz für neue Aktivitäten zu schaffen?
Das Fortschreibungsdenken der traditionellen Verfahren führt häufig zu ausufernden Budgets. Neue Programme werden aufgenommen, ohne dass alte Programme gestrichen werden. Um diese Vorgehensweise aus der Budgetierung zu verbannen, startet der Budgetierungsprozess beim Zero Base Budgeting wieder bei Null. Ungeachtet der zuvor erstellten Budgets werden alle Kostenbereiche jeweils neu auf ihre Notwendigkeit, auf Art und Umfang ihrer Leistungen sowie die Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung untersucht. Das Bestehende wird bewusst in Frage gestellt, um nicht mehr länger begründbare Ausgaben zu vermeiden. Kosten senken Ziel des ZBB ist es, die Kosten zu senken und die verfügbaren Ressourcen im Kostenbereich wirtschaftlicher einzusetzen Der Vorteil des ZBB liegt darin, dass die Budgetverantwortlichen gezwungen werden, sich Klarheit zu verschaffen über die Verflechtung ihrer Entscheidungen mit denen anderer Unternehmensbereiche. Kosten und Nutzen alternativer Aufgabenerfüllungen werden gegeneinander abgewogen: Im Falle beschränkter Ressourcen werden diese auf Programme mit höherer Priorität ausgerichtet. Dem Zero Base Budgeting stehen als Nachteile der hohe formale Aufwand („Papierkrieg“) sowie der hohe zeitliche Mehraufwand gegenüber. ZBB sollte daher eher sporadisch eingesetzt werden, um Kostensenkungen herbeizuführen.